Im Frühling 2015 hat Microsoft auf der Ignite Conference “Azure Stack” angekündigt. Microsoft Azure Stack ist ein neues hybrides Cloud Platform Produkt, welches Enterprise Services in das unternehmenseigene DataCenter bringt, siehe Why Azure Stack?
Die wichtigste Nachricht gleich zu Beginn: Seit Ende Jänner ist Microsoft Azure Stack öffentlich als Preview verfügbar und kann hier getestet werden.
Somit können interessierte Anwender Microsoft Azure Stack nun zum ersten Mal selbst ausprobieren.
Bisher gab es nur wenige detaillierte Informationen, etwa im Oktober 2015 im Video Bring Azure to your datacenter with Azure Stack.
Die wesentlichen Vorteile von Azure Stack fasst Microsoft wie folgt zusammen:
- Bring Azure services to your datacenter– wichtige Dienste wie virtuelle Maschinen und Netzwerke, Blob und Table Storage, Docker und weitere Services können so im eigenen Datacenter laufen – und sehr leicht transportiert werden. Lokale Datenhaltung wurde aus Unternehmenssicht unter dem Stichwort Data Privacy oft gefordert und kann somit umgesetzt werden.
- Experience unified app development– Applikationen können in beiden Systemen, public oder private, laufen. Entwickler müssen keine Rücksicht auf die Umgebung nehmen und können mit konsistenten APIs und SDKs für beide Welten zukunftssicher entwickeln. Mit dem Azure Resource Manager und dem Azure Active Directory kann dedizierter Zugriff auf einzelne Ressourcen gesteuert werden.
- Benefit from one Azure ecosystem– Lösungen, die für Azure entwickelt werden, können 1:1 in Azure Stack laufen. Tools, die für Azure funktionieren, werden auch in Azure Stack unterstützt, ebenso wie verschiedene DevOps Mechanismen wie Testing, Staging und Production.
Azure Stack bringt somit das “Cloud Model of Computing” ins eigene Rechenzentrum und basiert auf dem Betrieb einer hybriden Cloud Platform. Die eigene IT kann so mit wenig Aufwand Services bereitstellen, ohne sich um Provisionierung, Scaling und Self-Services kümmern zu müssen – das erledigt das Azure Environment.
Mir gefällt hierbei das Statement “Cloud is a paradigm, not a place” sehr gut. Mit Azure Stack kann die Unternehmens-IT eine Standard-Cloud-Plattform und deren Dienste nutzen, ohne selbst eine eigene Cloud Computing Plattform aufbauen und servicieren zu müssen.
Die folgende Grafik mit Link zum White Paper zeigt einen simplifizierten Überblick des Azure Stack Produkt-Architektur (das Azure Stack Framework).
Azure Stack wurde aus Azure heraus “geboren”. Während in einem Microsoft Datacenter zehntausende Server mit einem Minimum von 20 Server-Racks arbeiten, muss Azure Stack in unternehmenseigenen Datacentern genauso eine “hyper-scale” Infrastruktur bereitstellen. Das Azure Stack Framework bietet diesen Betrieb in einer signifikant kleineren Umgebung (“enterprise-scale”).
Das Angebot an Diensten in Azure ist riesig, alleine im Jahr 2015 sind mehr als 500 Neuerungen in Azure hinzugekommen. In Azure Stack kann natürlich nur ein (kleiner) Teil der Azure Services abgebildet und bereitgestellt werden. Microsoft bietet on premises somit die “wichtigsten” Komponenten wie VMs und Storage Dienste an. Für alle anderen Services können – je nach Anforderung – Azure-Cloudservices genutzt werden.
Microsoft fokussiert sich also weiter auf Cloud-Services. Der Trend zu Micro-Services wird weiter ausgebaut. IaaS und PaaS werden immer mehr ineinander integriert, völlig unabhängig von Systemgrenzen. Dies umfasst eigene Microsoft Produkte und on-premises Systeme wie etwa SQL Server oder System Center genauso wie etwa SaaS wie Intune, Office 365, Power-BI und eigene Applikationen, welche etwa im AAD verwaltet werden.
Weitere Ressourcen zum brandneuen Thema Azure Stack sind hier zu finden:
- Announcing the first Technical Preview of Microsoft Azure Stack
- Read a white paper about Azure Stack fundamentals
- Video: Bring Azure to your datacenter with Azure Stack
- Webcast von Mark Russinovich und Jeffrey Snover
- Microsoft Azure Stack is Live and Available (James van den Berg)
- Microsoft Azure Stack Technical Preview on lower hardware (Daniel Neumann)
Zum Abschluss noch ein aktueller Hinweis: Am 3. Februar findet ein Azure Stack Webcast mit Mark Russinovich (CTO, Microsoft Azure) und Jeffrey Snover (Chief Architect, Enterprise Cloud) statt.
Mit diesem Startvideo werden dieses Jahr noch viele weitere Innovationen in Azure Stack und im eigenen Datecenter folgen.
Viel Spaß beim Erforschen (und erstem Ausprobieren) von Azure Stack!