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Von Windows 7 x86 auf Windows 10 x64 updaten

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Die Weihnachtsfeiertage werden neben den Dingen, die man hierüblicherweise tut (ich kann auch kaum noch Weihnachtskekse sehen…) auch oft für Computer-Support für Familienmitglieder genutzt. Wenn man sich schon zum Kaffee sieht…

In meinem Fall ging es darum, ein “altes” Notebook mit Windows 7 auf Windows 10 zu aktualisieren. Der ganze Vorgang war dann doch nicht mit “einmal Update” erledigt, sondern hat rund 12 Stunden gedauert. Warum? Nun, hier folgt meine kleiner Erfahrungsbericht, wie es funktioniert.

Die Ausgangssituation

Die Benutzerdaten wurden manuell auf eine externe Festplatte gesichert, das Notebook sollte ganz neu gemacht werden, sozusagen eine clean Installation. Das Notebook ist ein Acer Travelmate 5760G mit i5 und 8GB RAM aus etwa 2011. Ursprünglich wurde es mit Windows 7 Home Premium OEM von Acer ohne Recovery CD ausgeliefert. Statt der 500GB Festplatte waren wir bereits vor fast 2 Jahren auf eine 500GB SSD umgestiegen. Damit wurde das Notebook mit Windows 8.1 x64 neu gemacht – es war somit auch keine Recovery Partition od. ähnliches vorhanden.

Der Test

Ich hatte einen Windows 10 Enterprise x64 USB Stick mit. Also Stick einstecken und aus Windows 8.1 das Setup aufrufen. Nach rund einer Stunde war das Notebook und fast alle Treiber automatisch installiert. Die zwei fehlenden PCI Treiber konnten online nachinstalliert werden, für die NVIDIA GeForce GT 630M Grafikkarte hat der vom Hersteller heruntergeladene Win 8x x64 Treiber wunderbar funktioniert. Technisch passte alles.

Nur ein Schönheitsfehler: Ich wollte keine Enterprise Version verwenden (alle Win 10 Edition im Überblick gibt es hier), sondern den mit dem Notebook mitgelieferten Windows 7 Key und ein Upgrade durchführen.

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Der Windows 7 OEM Key war hier noch auf der Unterseite des Notebooks aufgeklebt. Natürlich klappt die Eingabe des Windows 7 Keys unter Windows 10 Enterprise (slui 3) nicht.

Alles Neu: Start mit Windows 7

Also musste auf dem Notebook zuerst Windows 7 installiert werden. Woher nehmen? Nun ich habe ein “Windows 7 Home Premium and Home Premium K with Service Pack 1" aus meinem MSDN heruntergeladen. Das SP1 ist wichtig, weil erst ab dieser Version ein Update auf Windows 10 möglich ist.

Daraus habe ich mit diskpart und Robocopy einen Win7 USB Bootstick erstellt und davon gebootet.

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Der Rechner wurde damit neu installiert (brrrr, das fühlt sich alt an...). Während des Setups habe ich den Original Win7 OEM Key eingegeben. Das Setup wurde fortgesetzt, allerdings hat dies hat nicht funktioniert, u.a. weil keine passenden Win7 Treiber für die Netzwerkfunktionalität vorhanden waren.

Nach der Installation von Win7 konnte ich den Ethernet Treiber installieren und in der Systemsteuerung den vorhandenen OEM Key eintragen – und voila, es hat damit funktioniert. Windows 7 konnte mit dem OEM Key (und dieser Windows Version) online aktiviert werden. Gut, die Voraussetzung war somit gegeben.

Upgrade auf Windows 10

Das war aus zweierlei Gründen etwas mühsam: Einerseits wurden unter Win7 x86 nur 2.8GB von 8GB RAM verwendet (erkannt) und – dadurch bedingt die Idee, x64 zu verwenden - andrerseits lässt sich Win10 x64 Setup nicht von einem 32-Bit OS starten.

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Das Ziel war also, das Notebook mit dem aktivierten Win7 Key auf Win10 x64 Home zu aktualisieren, damit auch der volle RAM Speicher verwendet werden kann.

Variante 1: Online

Zuerst versuchte ich die Online-Variante von https://www.microsoft.com/de-de/windows/windows-10-upgrade. Das wäre schön gewesen, jedoch hat sich das Setup - aus meiner Sicht – nach dem Download von Win10 im Nirwana verabschiedet. Nach mehr als zwei Stunden ohne sichtbare Reaktion habe ich es beendet.

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Ich habe es insgesamt dreimal versucht und jedesmal abgebrochen. Wenn es funktioniert, dauert es offensichtlich Stunden und zeigt keinerlei Aktion an, dass man sieht, dass auch etwas passeirt. Darauf wollte ich nicht warten.

Variante 2: USB-Bootstick

Somit kam Varaiante zwei zum Zug: Erstellen und Verwenden eines USB Bootsticks.

Dazu habe ich mit dem Media Creator (MediaCreationTool.exe, siehe Windows 10 ist hier. Kostenlos.) ein Win10 x86 und x64 DE heruntergeladen und so einen bootfähigen USB Stick erstellt.

Damit wurde Win7 auf Win10 x86 aktualisiert. Die Windows-Aktivierung wurde übernommen. Nach wie vor waren jedoch nur 2.8GB RAM verfügbar. Großartig…

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Upgrade von x86 auf x64

Wie es richtig funktioniert, beschreibt netterweise dieser Artikel:

Can I Upgrade To Windows 10 64-bit From Windows 7/8.1 32-bit

“Once upgrading your Windows 7/8.1 installation (x86) to Windows 10 (x86) and activating the copy, download the 64-bit Windows 10 ISO from Microsoft using the Windows 10 Media Creation Tool, create a bootable USB out of it and then install the 64-bit Windows 10. You don’t need to input a serial key during the installation, as your Windows 10 copy will automatically activated after completing the installation. Please go through our activating Windows 10 after a clean install article to know how it works and why you don’t need a product key to activate your Windows 10 installation.”

Somit: Vom Win10 USB Bootstick booten und Windows neu installieren. Dabei ist zu beachten, dass direkt vom USB Stick gebootet werden muss, sonst folgt dieser Hinweis.

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Wichtig: Activating Windows 10 After A Clean Install beschreibt, dass die Eingabe des Product Keys übersprungen werden muss – der Product Key bleibt leer. Win10 wird dann danach online (durch die vorhandene Win10 Installation) aktiviert. Somit wie hier abgebildet: Skip!

product key 

So funktioniert es auch – theoretisch.

Um es kurz zu machen: Mit dem Win10 x86 und x64 USB Bootstick folgte immer – egal welche Auswahl getroffen wurde – eine Windows Fehlermeldung, dass das Windows Image nicht mehr gefunden wurde (oder ein anderer kryptischer Grund…).

Nach etlichen Versuchen kam ich dann auf die Idee, es mit einem reinen Win10 x64 Bootstick zu versuchen. Also habe ich nochmals mit dem Media Creator einen weiteren (dritten) USB Bootstick erstellt und dann damit gebootet.

Damit (x64) war das Windows Setup dann anscheinend nicht mehr verwirrt und das Upgrade von x86 auf x64 hat geklappt. Die Produktaktivierung wurde dabei brav übernommen.

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Voila – alles läuft nun mit Windows 10 x64, mit der Produktaktivierung von Windows 7 und den vollen 8GB RAM.

Fazit: Es klappt

Ich habe 3 USB Bootstick benötigt: Windows 7 Home Premium with Service Pack 1, Windows 10 x86 and x64 und Windows 10 x64. Und ziemlich viel Zeit. Fein ist, wenn man das Ganze nebenbei machen kann…

Abgesehen davon klappte das Upgrade von-Alt-auf-Neu dann gut und der “neue” Rechner ist pfeilschnell und aktuell (und ich habe hoffentlich wieder ein Jahr Ruhe, Familien-Notebooks zu aktualisieren…).

Happy Upgrading!


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