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Meine Erfahrungen mit dem Microsoft Band

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Obwohl es das Microsoft Band derzeit nur in den USA zu kaufen gibt (wenn es nicht gerade ausverkauft ist) und es bereits etliche Erfahrungsberichte rund um das Band gibt, möchte ich meine persönlichen Erfahrungen mit dem Microsoft Band schildern und ein paar Tipps geben.

Wie alles begann

Begonnen hat alles mit der TechEd Europe in Barcelona. Wie ja viele der TechNet Team Blog Leser wissen, hatten wir eine Nerd-WG in der Nähe der Konferenz. Gemeinsam mit meinen Lieblings-Nerds haben wir uns ein Appartement geteilt und hatten in der Woche TechEd neben tollen Konferenzinhalt auch jede Menge Spaß. Morgens, bevor es losging zur Konferenz saßen wir beim gemeinsamen Frühstück und informierten uns gegenseitig über die neuesten Technologieneuigkeiten. Das hat in etwa so ausgesehen:

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Am 30. Oktober 2014, einem Donnerstagmorgen wurde - völlig überraschend für uns alle - das Microsoft Band angekündigt und es gab sogleich große Aufregung in unserer WG. Sofort begannen die Überlegungen, wie man den am besten und schnellsten zu einem Band kommen könnte und vor allem – was denn die richtige Größe sei. Einer meiner lieben Freunde in Österreich bestellte sein Band gleich online und ließ es in mein Hotel liefern (da ich Anfang November in Redmond beim jährlichen MVP Summit war), während zwei meiner lieben Mitbewohner den ganzen Tag zur Entscheidungsfindung wegen der korrekten Größe brauchten. Das dauerte solange, bis das Band letztendlich ausverkauft war. Also vorerst mal keine Bänder für die Beiden. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich noch nicht einmal daran, jemals selbst ein Band haben zu wollen – jedoch war der Herdentrieb in den nächsten Wochen doch stärker.

Vorbestellung…

In der Woche nach der TechEd Europe sind wir nach Seattle zum jährlichen MVP Summit geflogen. Der MVP Summit ist eines meiner Top-Events des Jahres – eine Konferenz, die sich gleichzeitig wie ein großes Klassentreffen anfühlt. Hier treffen wir die Produktteams, MVP Kollegen und Freunde, lernen neue Dinge über unsere Lieblingsprodukte und haben noch dazu eine Menge Spaß. Jene MVP’s, die bereits früher nach Seattle geflogen sind (am 1. November oder sogar noch früher) konnten sich glücklich schätzen, da zu diesem Zeitpunkt noch Bänder in den beiden Microsoft Stores in der Seattle Area (Seattle University Village und Bellevue) verfügbar waren. Wir sind am 2. November angekommen und konnten lediglich eine Vorbestellung im Store machen. Noch immer überzeugt davon dass ich kein Band will sind wir trotzdem in den Bellevue Store gegangen und haben sicherheitshalber zwei Bänder vorbestellt – ein Large und ein Medium. Nachdem das Microsoft Band vorerst ja nur in den USA verfügbar ist hatten wir einige freunde in Österreich, denen wir eines mitbringen sollten.

Im Bellevue Store habe ich auch das erste Mal ein Band probiert und es fühlte sich im ersten Moment wie eine Handschelle an, auch wenn ich es mit dem Display nach unten probierte.

Um es kurz zu machen: meine Vorbestellungen kamen natürlich nicht in dieser Woche in Bellevue an – eine Woche später checkten wir sogar in einem Store in Los Angeles, ob es Bänder gab, aber auch dort waren sie ausverkauft und es gab große Hinweistafeln, dass dem tatsächlich so ist.

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Zurück in Wien erhielt ich eine E-Mail, dass meine Bänder im Store eingetroffen waren. Glücklicherweise war gerade ein freund in Redmond, der die Bänder abholte und mitbrachte. Damit wurde ich Ende November zum Band Besitzer und zum Band Benutzer. Während der letzten Wochen hatte ich einige Zeit, Erfahrungen mit dem Band zu sammeln – aber beginnen wir zunächst einmal mit der Technik, die im Band steckt.

Microsoft Band: die Technologie und die Geschichte rund ums Band

Das Band ist ein Wunderwerk an Technik. Eingebautes GPS, kontinuierliche Pulsmessung, UV Monitor, Schrittzähler, Ablaufverfolgung beim Laufen und Trainieren, Kalorienverbrauchmessung, Schlafmessung stehen auf der Gesundheitsseite. SMS, Anrufe, Kalender, E-Mail, Uhrmodus, Social media (Facebook und Twitter), Cortana, Wetter, Finanzen, Stoppuhr, bitte-nicht-stören Modus findet man auf der Produktivitätsseite.

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(Photocredit: Microsoft)

Das Band verbindet sich mit dem Windows Phone oder Android oder iPhone. Es gibt auch eine Windows (desktop) App die für schnellere Synchronisierung sorgt und Updates für das Band lädt und bereit stellt, jedoch leider nicht mehr tut.

Das Band synchronisiert natürlich mit Microsoft Azure – einer neuen Plattform namens Microsoft Health. Die Idee hinter Microsoft Health ist simpel: Tragbare Geräte sind ein Trend und Microsoft Health stellt eine Plattform bereit wo die Daten abgelegt, kombiniert, analysiert und abgerufen werden können. Microsoft Health vereint dabei Daten aus unterschiedlichen Fitness Apps und Fitness Diensten in einer einzigen sicheren Umgebung. Derzeit errechnet die Plattform für mich meine Recoveryzeit nach einem Lauf oder Workout und stellt  mit dar, wie mein Schlaf war. Zukünftig wird Microsoft Health auch ein SDK für Entwickler bieten, API’s und natürliche Cloudspeicher.

Die Anfänge des Microsoft Bandes und der Microsoft Health Plattform gehen in das Jahr 2010 zurück und kamen aus dem XBox Team. Als ich die Entstehungsgeschichte rund um das Band und die Plattform las konnte ich mich des Eindrucks nicht ganz erwehren (nachdem ich im selben Boot sitze), dass ein paar Mitt-Vierziger die Vorzüge von sportlicher Betätigung auf ihr Wohlbefinden entdeckt haben und ihren Fortschritt messen wollten und aus diesem Grund das Band erfunden haben. Aber wie gesagt – das ist ein persönlicher Eindruck von mir.

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Meine ersten tage mit dem Band

Das Set-Up des Bandes ist sehr einfach: aufladen, verbinden, App installieren, synchronisieren. Die Apps sind derzeit nur in den US Stores erhältlich. Um die App zu erhalten muss also die Region des mobilen Devices gewechselt werden.

Nachdem ich der Generation angehöre, die noch Uhren trägt, war ich es gewohnt, eine Uhr zu tragen. Und ich mochte meine Damentaucheruhr mit eingebautem Solarziffernblatt wirklich. Mein Uhrenarm ist mein linker Arm – deshalb habe ich mich entschlossen, das Band rechts zu tragen. Das war jedoch derart ungewohnt für mich, dass ich mich dazu entschloss das Band links zu tragen – mit dem Display nach oben – wie eine Uhr. Meine Uhr wartet seitdem zu Hause auf mich und es tut mir wirklich leid, dass ich sie nicht mehr trage. Das Band jedoch anstelle meiner Uhr zu tragen fühlt sich gewohnt an. Den Uhrenmodus habe ich nicht aktiviert und schön langsam gewöhne ich mich daran, das band über den Power Button einzuschalten um die aktuelle Zeit zu sehen.

Das Display schützen

Es gibt einen selbstklebenden Displayschutz, der kostenlos zum Band dazu gegeben wird und USD10 wert ist. Es ist ein bisschen schwierig, diesen Schutz korrekt anzubringen (glauben Sie mir, nach dem vierten band haben Sie Übung und können es perfekt). Mein Schutz hat einen Fingerabdruck auf der Innenseite weil ich den Schutz mehrfach wieder abgelöst und neu aufgeklebt habe. Aber er schützt vor Kratzern. Allen Männern kann ich nur empfehlen, die Gebrauchsanleitung für das korrekte Aufkleben zu lesen. Zwinkerndes Smiley

Apps

Nach dem ersten Tag habe ich die Standard-Einstellungen des Bandes an meine Bedürfnisse angepasst. Ich verwende auch auf meinem Computer keine Notifikationen und schalte alle ab – da mich die ständigen Pop-Ups von meiner Arbeit ablenken und meine Konzentration stören. Genau aus diesem Grund habe ich die Notifikationen am Band ebenfalls deaktiviert. Nachdem ich mehr als 200 E-Mails pro Tag empfange hätte mein Arm wohl dauervibriert. Ich habe jedoch eingestellt, dass ich E-Mails einer bestimmten Person auch am band empfange. Das ist überschaubar und damit wird meine Aufmerksamkeit nicht zu stark abgelenkt. Was ich dabei bemerkt habe ist, dass ich entweder wenige E-Mails von dieser Person empfange oder dass der Sync zeitverzögert funktioniert.

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Die Verwendung von Cortana durch Drücken des Action-Knopfes ist hingegen eine echt coole Sache! Somit kann ich Cortana eine SMS diktieren oder andere Nachrichten versenden lassen und das funktioniert wirklich großartig. Es schaut ein bisschen komisch aus, wenn man mit seiner Uhr spricht – aber wir leben in einer Zeit wo Leute alleine im Auto scheinbar auch Selbstgespräche führten. Übrigens: mein lieber Kollege Georg Binder hat mir bestätigt, dass auch die deutsche Cortana das Band versteht. Zwinkerndes Smiley

Es gibt bereits einige Apps für das Band: Band Sensor Monitor und Pimp my Band. Band Sensor Monitor zeigt die im Band verfügbaren Sensoren an und würde sogar die Hauttemperatur messen.Mein Eindruck hier ist, dass die App nur funktioniert, wenn alle Regionseinstellungen korrekt auf US gesetzt sind, da ich immer wieder Verbindungsprobleme habe. Pimp my Band ermöglicht die Änderung des Hintergrundbildes und der Tiles-Farben.

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Sollten Sie Ihren eigenen Hintergrund entwerfen wollen – die korrekte Größe ist 310x102 Pixels. Es gibt bereits ein Forum wo Benutzer eifrig Ihre Hintergründe zeigen. Der Entwickler der App hat auch angekündigt in einer der nächsten Versionen ein paar Beispielhintergründe zur Verfügung zu stellen bzw. In-App Hintergrundbildkauf zuzulassen.

Die Windows App Hilft dabei das Band zu synchronisieren und zeigt neben der Seriennummer auch noch das Basisprofil an. Hoffentlich gibt es bald eine gute Microsoft Health Website wo man seine Daten ansehen kann.

Die Größe ist entscheidend

Jeder hat mich immer wieder darauf hingewiesen, dass es wirklich wichtig ist, dass das Band die korrekte Größe hat und fest sitzt um korrekt zu messen. Das ist natürlich richtig, aber es ist nicht so strikt, wie ich es gehört habe. Mein Handgelenk ist genau zwischen S und M – mir passen beide Größen. Das S ist etwas enger am Handgelenk und der Verschluss schließt mittig. Das M ist für mich jedoch bequemer und ich trage es genau so wie bisher meine Uhr: mal fester, mal lockerer. Ich stelle den Verschluss tagsüber manchmal um. Einschränkungen bei der Messung konnte ich keine feststellen.

Also liebe Männer in meiner Umgebung: wenn Euch ein M passt, passt Euch auch ein L. Es gibt keinen Grund warum das Band ganz fest sitzen sollte. Probieren Sie es so aus, dass es für Sie bequem ist und es wird trotzdem korrekt funktionieren.

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Verbinden mit mehreren mobilen Devices

Zu Beginn habe ich mich gefragt, ob es möglich ist, die Banddaten auf mehr als einem mobilen Device abzurufen. In meinem Fall wären das mein Windows Phone und ein iPad mit der iPhone App. Auch dazu hörte ich unterschiedliche Meinungen und habe es letztendlich probiert – dank der Cloud funktioniert das sehr gut: einfach mit dem Microsoft-Account anmelden und schon sind die Daten da. Multifactor geht natürlich auch! Um die Daten auf mehreren Devices zu haben, müssen Sie das Band nicht via Bluetooth mit allen verbinden.

Akku-Laufzeit

Das Band ist für die Nutzung rund um die Uhr vorgesehen. Im Vorfeld habe ich einiges darüber gelesen, dass die Akkulaufzeit nicht gut sei. Ich lade mein Band jeden Tag während ich dusche (nachdem das Band nicht wasserdicht ist und ich auch bisher nie mit meiner bisherigen wasserdichten Uhr geduscht habe). Diese 20-30 Minuten sind ausreichend, dass ich noch nie Probleme mit dem Akku hatte. Ein Freund lädt sein Band beispielsweise während er seine E-Mails beantwortet, auch das wäre eine Variante.

Schlafablaufverfolgung

Beim Lesen des Manuals habe ich mich köstlich darüber amüsiert, dass der Schlafmodus am Band aktiviert werden muss. Dabei habe ich weniger über die Tatsache gelacht, dass man das tun muss also über die Wortwahl: “If you want to start your sleep session” –> heutzutage ist unser Tag in Sessions eingeteilt: Arbeitssession, Workout-Session, Mahlzeit-Session, Schlaf-Session.  Falls diese Aktivierung automatisch erfolgt ist das sicher ein nettes zukünftiges Feature.

Was ich jedoch aus meinen “Sleep Sessions” gelernt habe ist, dass 5-6 Stunden Schlaf ausreichend für mich sind, ich durchschnittlich sieben Minuten zum Einschlafen benötige und dass die Effizienz meines Schlafes zwischen 93% und 97% liegt. Brauche ich diese Infos wirklich? Nicht unbedingt – aber länger im Bett zu bleiben ist für mich nicht nötig um ausgeruht zu sein.

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Leider funktioniert die Schlafauswertung auf meinem Windows Phone nicht – die App stürzt immer ab, wenn ich es aufrufe. Am iPad funktioniert es. Vermutlich sind es auch hier die Regionseinstellungen, die das Problem verursachen – jedoch ist das nur eine Vermutung, getestet habe ich es nicht. Ich möchte bei meinem 24 Stunden Zeitformat bleiben und mag Kilometer, Zentimeter und Kilogramm, also hoffe ich auf ein Update

Schrittzähler und Laufen

Standardmäßig hat das Band ein Tagesziel von 5.000 Schritten, dieses habe ich auf 10.000 erhöht, da dies ja von den meisten Fitness-Seiten empfohlen wird. Faktum ist jedoch, dass ich dieses Ziel mit meinem derzeitigen Lebensstil nicht erreichen kann: ins Büro gehen, im Büro sitzen, herumgehen während Telefonaten, heimgehen vom Büro. In diesen normalen Bürotagen erreiche ich zwischen 3.000 und 5.000 Schritte. Um mein Ziel zu erreichen muss ich also entweder mehr gehen oder noch zusätzlich ein Workout machen. Aus diesem Grund gehe ich dreimal pro Woche in ein Fitness-Studio um 5 km auf einem Laufband zu laufen. 5 km sind etwa 6.000-7.000 Schritte und damit kann ich das Tagesziel mit 10.000 Schritten erreichen.

Am Laufband trage ich das Band mit dem Display nach innen, da es damit leichter abzulesen ist. Aufgefallen ist, dass die Messung des Bandes auf dem Laufband im Unterschied zu einem Lauf im Freien etwas abweicht: entweder ist das Band zu schnell oder zu langsam – manchmal sind es 50m mehr, manchmal 50m weniger. Im Durchschnitt ist es ok – es schaut aus, als wäre es schwieriger eine genaue Messung zu machen wenn man auf einem Laufband steht. Die Messung dürfte auch die Bewegungen der Arme miteinbeziehen – einmal habe ich meine Arme während des Trainings dicht am Körper gehalten und habe damit 500m auf dem Band “verloren”.

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Die Anzeige der Regenerationszeit ist ebenfalls ein tolles Hilfsmittel – wenn man gemeinsam Sport macht sieht man auch wie fit oder wenig fit man gegenüber den anderen ist – oder anders formuliert - wie sehr man sich im Unterschied zu anderen angestrengt hat.

Das Band ist deutlich präziser bei Läufen im Freien: Früher habe ich Runtastic verwendet um meine Läufe zu tracken – wenn ich nun beide verwende um einen Vergleich zu haben sind beide nahezu identisch. Hoffe Runtastic arbeitet auch an einer Integration wie es andere Partner wie z.B. Runkeeper gemacht haben. Für Läufe im freien schalte ich GPS ein, damit wird die Messung wohl auch einfacher (aber mal ehrlich – wer braucht GPS am Laufband?). Im GPS Modus sieht man dann auch eine nette Karte des aktuellen Laufes in der Health App.

Zusammenfassung

Das Microsoft Band ist ein Wunder der Technik und zeigt anschaulich wohin die Reise mit den tragbaren Geräten geht. Ich mag mein Band und ich finde es nützlich, wenn es meine Aktivitäten trackt. Ich habe mit dem Band Dinge über mich gelernt, die ich vorher nicht wusste. Ich hoffe, das das Band auch bald in Europa verfügbar sein wird und ich hoffe, dass wir in den nächsten Versionen vielleicht noch kleinere Geräte sehen werden (und ich dann wieder meine Uhr und ein Band tragen kann). Gut gemacht, Microsoft.

Disclaimer: I habe das Band selbst gekauft mit meiner eigenen Kreditkarte.

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