Wenn man eine neue App für Office 2013 oder SharePoint 2013 entwickelt hat, ab damit in den Microsoft Office Store!
Was benötigt der Entwickler dazu? Eine fertige App (je nach Typ der App nur die Manifest-Datei, oder das app-Paket, siehe Grundlagen), ein Microsoft Konto und eine Registrierung im Microsoft Sellerdashboard. Wie das funktioniert, zeigen wir hier.
Der Office-Store ist derzeit nur in englisch verfügbar: http://office.microsoft.com/en-us/store/.
Um eine App mit Visual Studio 2012 vorzubereiten, wird das Projekt einfach ge-publisht:
Mit Publish folgt eine Informationsseite (Seller Dashboard). Damit die App den Richtlinien entspricht, empfiehlt sich vor dem Publish-Vorgang ein Blick in Validation policies for apps FAQ.
Bei einer SharePoint-App erhält man ein .app-Paket wie hier (z.B.: …\SharePointApps\ContentDashboard\ContentDashboard\bin\Debug\app.publish\1.0.0.0).
Damit ist unser App-Paket vorhanden. Nun benötigen wir einen Zugang zum Office-Store.
Zuerst navigieren wir zum https://sellerdashboard.microsoft.com/. Hier meldet man sich mit einem Microsoft-Konto an.
Nun werden die Formulare ausgefüllt…
Wichtig hierbei: Wenn man “Company” wählt, muss eine zweite Person “company reference” angegeben werden. Diese erhält dann eine E-Mail zur Bestätigung. Allerdings ist es damit noch nicht getan: Ein Microsoft-Vendor (Symantec, mssupport@symantec.com) ruft danach in der Firma an um zu verifizieren, dass es diese Person gibt und die Anmeldung ok ist. Erst dann wird das Microsoft Konto für das Sellerdashboard freigeschalten. Bei der Registrierung als “Individual” entfällt diese Art der telefonischen Verifizierung.
Die Registrierung als Company erfordert die üblichen Informationen: Firmenname, Logo, Beschreibung, Website, Region, Adresse, E-Mail usw. Das Logo muss 96x96 Pixel und nicht größer als 250KB groß sein und als PNG, JPG, JPEG oder GIF vorliegen.
Wenn alle Daten ausgefüllt sind muss man auf die Freischaltung warten “Account Pending Approval”, diese dauert zwischen Stunden und ein paar Tagen. In der Zwischenzeit können aber schon Apps in das Sellerdashboard hinzugefügt werden.
Wenn die Freischaltung erfolgt ist (man erhält eine E-Mail von sellerdashboard@microsoftonline.com), können Apps zur Genehmigung eingereicht werden – jedoch noch nur Gratis-Apps.
Damit auch kostenpflichtige Apps eingereicht und angeboten werden können, müssen für das Konto die Finanzinformationen im “account” angegeben werden. Es kann ein Bankkonto oder ein PayPal Konto verwendet werden. PayPal ist für uns in Europa wohl der einfachere Weg…
Bei der Angabe der Steuerinformationen “Tax form” die Option “Please check here if none of the above apply to you” – sonst folgen US-Steuerformulare…
Nun werden wieder die Formulare mit Name, Adresse, etc. ausgefüllt. Als wirtschaftlicher Berechtiger “beneficial owner” wird man im Regelfall sich selbst eintragen. Nach dem Abschluss wartet man wieder auf Freischaltung der Kontoinformationen. Das Sellerdashboard funktioniert weiter (nur ohne Bezahlmöglichkeit).
Nach Genehmigung der Kontoinformationen (es folgt wieder eine Benachrichtigung per E-Mail) können Apps auch zum Kauf im Office Store angeboten werden.
Der Genehmigungsprozess für eine App funktioniert genauso wie vom Microsoft Windows Store oder Windows Phone Store gewohnt: Die App wird hochgeladen und es müssen Titel, Beschreibung, Logo und Screenshots angegeben werden. Dies geschieht in den drei Formularen Overview, Details und Pricinig.
Die App kann somit kostenfrei sein, oder einen Preis besitzen. Es sind Preise von 1.49 $ (1,19 €) bis 999,99 $ möglich.
Mit dem Price Treshold kann ein Preis ab n Benutzern definiert werden, so zum Beispiel eine App um 1.49 $ bis 10 User, ab dem 11. User kostet die App nichts mehr (somit kostet die unlimitierte App 10 * 1.49 $ = 14.90 $).
Dem Entwickler der App bleiben 80% der Einnahmen, Microsoft verdient 20% beim Kauf einer kostenpflichtigen App.
Wenn die App den Microsoft-Richtlinien entspricht, erscheint sie nach der Freischaltung im Office Store, zum Beispiel meine Word-App TagCloudGenerator:
Bei kostenpflichtigen Apps kann auch eine Trial für einen bestimmten Zeitraum angeboten werden, dann können Interessenten die App testen. Natürlich sind auch In-App Käufe möglich, diese müssen aber selbst in die App eingebaut werden.
Viel Spaß mit Apps und dem Office Store!
Hier weitere Links mit Infos zum Entwickeln von Apps:
- Build apps for Office and SharePoint
- Verwenden von Office 2013 Apps
- Office Apps in Office 2013 testen, kaufen und einbinden
- OfficeApps entwickeln–Teil 1 Die Grundlagen
- OfficeApps entwickeln-Teil 2 SharePoint Apps
- OfficeApps entwickeln-Teil 3 Die erste Office-App
- OfficeApps entwickeln-Teil 4 SharePoint Authentifizierung verwenden
- Neue Office Developer Tools for Visual Studio 2012